Die sieben Rietberger Schützenvereine bewerben sich um die Ausrichtung des Bundesfests 2024. Zur größten Veranstaltung des Bunds der historischen deutschen Schützenbruderschaften (BHDS) werden mehr als 20.000 Teilnehmer erwartet. Die Entscheidung fällt im kommenden März. „Das wird eine richtig große Nummer“, sagt Bezirksbundesmeister Mario Kleinemeier und verweist auf den Bundesköniginnentag im Mai 2010, der mehrere tausend Besucher in die Stadt der schönen Giebel lockte. An diesen Erfolg wolle man nun mit der Bewerbung um die Ausrichtung des Bundesfests 2024 anknüpfen.

Wenn Rietberg den Zuschlag für das Hochfest des Dachverbands der Schützen bekommt, wird die ehemalige gräfliche Landeshauptstadt für ein Wochenende im September zum Treffpunkt für Grünuniformierte aus weiten Teilen des Bundesgebiets. Ein genaues Datum steht jedoch noch nicht fest. „Es wird aber wahrscheinlich auf das zweite oder dritte Septemberwochenende hinauslaufen“, sagt Mario Kleinemeier. Über die Örtlichkeiten, die zu Feierstätten umfunktioniert werden könnten, und den Programmablauf habe sich die Steuerungsgruppe im Detail noch keine Gedanken gemacht. Das sei zum jetzigen Zeitpunkt noch zu früh, unterstreicht Kleinemeier, der dem Gremium ebenso wie der Rietberger Gilde-Chef Stefan Kay und der stellvertretende Mastholter Brudermeister Christoph Ahrens angehört.

Klar ist allerdings bereits jetzt, dass der Schießwettbewerb um den begehrten Titel des Bundeskönigs 2024 nicht auf Rietberger Boden ausgetragen werden soll, sondern in Herzebrock-Clarholz. Die dortige Schützenbruderschaft Clarholz-Heerde verfügt nämlich – im Gegensatz zu den Rietberger Vereinen – über eine 50-Meter-Schießanlage für Kleinkalibergewehre. Eine solche ist für die Ausrichtung des sportlichen Wettstreits um den Bundestitel – aktueller Träger ist Udo Kanter aus Bokel – zwingend erforderlich. „Ein weiterer Grund, weshalb wir uns für die Doppelgemeinde entschieden haben, ist das 100-jährige Bestehen der Bruderschaft Clarholz-Heerde 2024“, sagt Kleinemeier.

Ob weitere Städte ihren Hut um die Ausrichtung des Bundesfests in fünf Jahren in den Ring werfen, bleibt abzuwarten. Bis zum 31. Dezember haben sie dafür Zeit. Erst dann endet die Bewerbungsfrist. Während der Präsidiumssitzung des BDHS am 15. Februar kommenden Jahres müssen sich alle Kandidaten mit einer Power-Point-Präsentation der Jury vorstellen. Die Entscheidung über die Vergabe soll kurz darauf am 8. März fallen.

Mit der Idee, sich um die Austragung des Bundesfests zu bemühen, ist Mario Kleinemeier im vergangenen November an die Stadt Rietberg sowie an die Chefs der sieben Schützenvereine herangetreten. „Alle Beteiligten waren sich darin einig, dass wir es versuchen sollen“, sagt der Bezirksbundesmeister. „Denn bereits beim Bundesköniginnentag 2010 haben wir im vereinsübergreifenden Schulterschluss unter Beweis gestellt, dass wir gemeinsam jede Herausforderung meistern können.“

Den Zusammenhalt untereinander stärken und für das Schützenwesen die Werbetrommel rühren, das sind nach Auskunft des Bezirksbundesmeisters die Triebfedern für die neuerliche Bewerbung um die Ausrichtung einer Großveranstaltung des BHDS. Gerade die intensive Planungsarbeit im Vorfeld schweiße zusammen, betont der Bezirksbundesmeister. Hinzu kommt, dass der Bezirksverband Wiedenbrück, in dem insgesamt 16.000 Grünröcke organisiert sind, 2024 sein 75-jähriges Bestehen begeht. „Ein schöneres Geschenk als das Bundesfest kann es zum Jubiläum nicht geben“, sagt Kleinemeier.

Abgesehen von schätzungsweise 20.000 Schützen aus weiten Teilen Deutschlands werden zum Bundesfest in Rietberg auch 25.000 Zuschauer erwartet, die sich beispielsweise die prachtvollen Festumzüge nicht entgehen lassen wollen. Vor diesem Hintergrund freut sich Kleinemeier, dass auch die Stadtverwaltung mit im Boot ist und bereits im Vorfeld ihre Unterstützung bei der Bewältigung dieser Mammutaufgabe zugesichert habe.